Mochte Picasso etwa keine äpfel?
„Es ist mein Pech - und wahrscheinlich meine größte Freude -, die Dinge so zu verwenden, wie Lust und Neigung es mir eingeben. Wie betrÜblich fÜr den Maler, der Blondinen liebt und sie nicht in seinen Bildern bringen darf, weil sie nicht zum Obstkorb passen! Und wie grässlich fÜr den Maler, der äpfel nicht ausstehen kann und sie doch die ganze Zeit verwenden muß, weil sie so gut zur Tischdecke passen! Ich verwende in meinen Bildern alle Dinge, die ich gern habe. Wie es den Dingen dabei ergeht, ist mir einerlei - sie mÜssen sich eben damit abfinden.” Danke Meister aus Malága! Diese Sichtweise schließt weder Blondinen noch Obstkörbe aus. Und erst recht nicht die weitergehende Betrachtung, ob ein Apfel in der „abstrakten Kunst” Überhaupt etwas zu suchen hat. Hören wir noch mal rein: „Es gibt keine abstrakte Kunst. Man muss immer mit etwas beginnen. Nachher kann man alle Spuren des Wirklichen entfernen. Dann besteht ohnehin keine Gefahr mehr, weil die Idee des Dings inzwischen ein unauslöschliches Zeichen hinterlassen hat. Es ist das, was den KÜnstler ursprÜnglich in Gang gebracht, seine Ideen angeregt, seine GefÜhle in Schwung gebracht hat. Ideen und GefÜhle werden schließlich Gefangene innerhalb seines Bildes sein. Was auch geschehen mag, sie können dem Bild nicht mehr entschlÜpfen. Sie bilden ein inniges Ganzes mit ihm, selbst wenn ihr Vorhandensein nicht länger unterscheidbar ist. Ob es dem Menschen passt oder nicht, er ist das Werkzeug der Natur.” Und damit sollten Sie, verehrte wie auch ordentlich in Schwung gebrachte Leser, sich umgehend von dieser recht trockenen Kolumne lösen und sich den - durchaus auch unter kÜnstlerischen Gesichtspunkten interessanten - Angeboten von mostofapples zuwenden. Konkret. Nur als Idee und rein vom GefÜhl her möchten wir dazu ausrufen: Prost! C/S Oktober 2009 (Quelle: Picasso. Von Ingo F.Walther. Taschen 1999) { zurück } { seite drucken } |