most of words Geneigter Leser, der FrÜhling lässt ja nun sein blaues Band...usw. Da haben wir uns gedacht, wir nehmen einerseits RÜcksicht auf die allgemeine Schlappheit in Form von FrÜhjahrsmÜdigkeit. Andererseits soll diese Kolumne natÜrlich immer aufrÜttelnden Charakter haben und sozusagen eine Weckfunktion erfÜllen. Deshalb: wer sich sonst mit der Nahrungsaufnahme - meist in zivilisierter Form - beschäftigt, dem sei erlaubt, sich auch Über die Entsorgung derselben Gedanken zu machen. Sperren Sie also Augen und Ohren auf und folgen Sie Christoph Schröder bei seiner kulturhistorischen Spurensuche. Aber Achtung: halten Sie die Nase geschlossen. Produziert von Hastings Audio Network Sprecher: Christoph Schröder Tonmeister: Noorman Karim männer, frauen und ihre spuren
Vornehmer gerieren sich da DIE KÜnstler (männlich) mit dem, was von ihnen bleibt/bleiben soll, wenn sie persönlich und rein menschlich schon lange zerfallen sind. Als der Spuren sind: Bild, Vers, Geste, Zeile, Stil, Hochhaus, Cartoon, Metallplatten, Jingle, Suppendose - in jedem Fall wirkmächtiges Zeug, das tatsächlich mit fetter Kohle bezahlt wurde und uns und unseren NachrÜckern jetzt und ad infinitum museal erfreut/erfreuen soll. Soweit, so Spur. Ungleich näherliegender und aus einem völlig anders gestrickten ästhetischen Universum sind die täglichen Spuren, die Männer im Kampf um ihre rein physische Subsistenz universell und typÜbergreifend hinterlassen: Das Klo (Dusche/Badewanne) und das Schlafzimmer (Unterhosen) mögen als geografische Hinweise genÜgen, mit denen weit Über jegliche, sogar noch gar nicht erfundene Ekelschwellen hinausgehende Resultate der männlichen Verviehung zu bezeichnen sind. Diese Spuren sind nicht anders als endogen qua Beton im Individual-Genom determiniert zu bezeichnen. Ihre Haltbarkeit verläuft synchron zum Ende unseres Sonnensystems. Gegen diese Spuren helfen keine Kurse, keine nett getexteten Hinweise an Pissoirs und Latrinen, keine - zu Beginn von Partnerschaften noch höflich formulierten - Bitten, kein Schleifen in der Armee - die männliche Verviehung und ihre Spuren sind so unaufhaltbar wie infinit. Stuhl und Urin sind nicht zu domestizieren. Der Mann kommt auf die Welt und hinterlässt Spuren. Ich spure - also bin ich. So lange bis die Sonne platzt. Und die Damen? Unterschiedlich. Gibt es ein Leben nach dem Kot? Fragt die Klofrau. Ich hatte sie alle hier. Bis auf die Damen natÜrlich. Sagt der Klomann vom Atlantic Hotel. Die gekachelte Welt der Frau verhält sich bereits bei den Eingangsdaten (z.B. Trinksitten) gänzlich konträr zu seiner. SchÜttet er nach wie vor Bier in seinen Bauch, so dass er immer mehr ihm gehört, bevorzugt die Frau von heute mehr und mehr die schlankerhaltenden Getränke von most of apples. Nehmen wir die Models. Selbst bei ausuferndem Genuss bei einem wahnsinnig aufreibenden shooting sieht man nicht erschossen aus. Von Models lernen, heisst trinken lernen. Folgen Sie doch ihren Spuren... C/S September 2009 { zurück } { seite drucken } |