most of words Geneigter Leser! Da sind Sie sicher schon ganz aufgeregt, weil Sie bereits seit Weihnachten mit feuchten Händen auf das für diese Kolumne angekündigte Thema „Sex“ warten. Wir müssen Sie enttäuschen. Und wegen aktuellerer Ereignisse noch ein wenig vertrösten. Nein, nicht die Finanzkrise ist gemeint, die betrifft ja nur uns Menschen. Um sehr viel Weitreichenderes geht es hier. Aber wenn schon sonst nichts, eins macht dieser Beitrag klar: Sex im Internet ist wie überall sonst auch bei uns der reine Betrug. Hätten Sie sich ja denken können. Kommt demnächst aber trotzdem an dieser Stelle. Und jetzt marsch, marsch zu den wichtigeren Themen: der apfel und das klimawandeln
W i e d a s ? Warum fällt die Umweltbilanz des gemeinen Regio- nalapfels schlechter aus als die der Früchte der Globalisierung? Die Antwort versuchte jüngst das Pilotprojekt „Product Carbon Footprint“ (PCF, siehe auch www.pcf-projekt.de). Nach der alt- deutsch klingenden Vorgabe „What you cannot measure you cannot manage“ haben zehn Unternehmen unter der Trägerschaft von WWF, Öko-Institut Freiburg und Potsdam-Institut für Klimafolgen- forschung untersucht, wie hoch die CO2-Bilanz von einzelnen Konsumgütern aus ihrem Sortiment ist. Diese Bilanz nennt man den „CO2-Fußabdruck“. Nachgrade verheerend fiel die Bilanz des Klopapiers aus: 2,5 Kilogramm pro Zehnerpackung von Firma „Rewe“ – und das noch vor der Benutzung! Auch der Sixpack Freiland-Bioeier von Firma „Tengelmann“ scorte mit über 1 Kilo Gift. Dagegen das Tässchen „Tchibo“-Kaffee bewegte sich bei Zitat „50 bis 101 Gramm“. Und der gemeine Lokal-Apfel, was ist nun mit ihm? Antwort: er birgt das Potential des „Klimakillers“ in sich (nicht laut BILD, sondern laut SPIEGEL 5/2009)! Huch, Hilfe, warum denn das? Lesen wir dazu einen „Experten“: „Spätestens ab Mai schneiden viele weitge- reiste Äpfel in der Klimabilanz besser ab als lokale Sorten.“ Why that, Mr. Carbon-Footprint? „Lokale Äpfel lagern oft den ganzen Winter über in Kühlhäusern, was mehr Energie verbrauchen kann als der Transport per Schiff.“ Per Schiff? Zumindest nicht per Anhalter. Die ersten Apfelbauern sollen jetzt reagiert haben. Zusammen haben sie Binnenschiffe gechartert, diese mit ihren Äpfeln beladen und lassen sie auf den eistreibenden Kanälen hin- und herschip- pern. Das bedeutet Lagerung, Kühlung und Transport in einem. Und reduziert die giftige Fußabdruckquote erheblich. Well done! Da lächelt die Ökobilanz. Demnach sollte man auch Kaffee lieber aus Riesenkaffeemaschinen trinken und Spätzle niemals selbst machen: die abgepackte Fertigware triumphiert hier über die „aufwendige Reinigung“ der Töpfe und Tiegel. Was heisst das alles für most of apples? Die brauchen keine Binnenschiffe, die lokalkolorierten Äpfel werden erntefrisch verarbeitet und den wichtigsten „Footprint“ sollen die fertigen Produkten bei Ihnen hinterlassen: guter Geschmack nachhaltig im Glas! C/S Januar 2009 { zurück } { seite drucken } |