der apfel in der politik Werden heikle Themen erst zu solchen erkoren, werden als solche heisser gegessen als gekocht, so dass man sich an ihnen so richtig die Lefzen oder die Zungen verbrennen kann, so spricht man auch weit ausserhalb des Reichstages von Berlin landläufig vom gemeinen Zankapfel. Keiner will ihn anfassen, alle reden nur schlecht über ihn und schälen, gar verzehren will ihn gar keener. Nicht schön. Vorbildlich deshalb die Trinkgaststätte des Namens „Zankapfel“ in der - nicht erfunden! - Apfelstrasse in - wirklich wahr- Bielefeld. Hier und wohl nur hier gelingt es, vorfindliche Zankäpfel jedweder Couleurs (!) in friedensstiftende Anstösse zur abrupten Harmonisierung der Kontrahenten unter alkoholflankiertem Dauergelaber zu verwandeln. Ein Gruss an die Äpller aus Bi! Weiter so. Wann ist ein Apfel braun? Zu braun, um wahr zu sein? Wenn er mit Vornamen Holger heisst. (In Sachsen als NPD-Funktionär tätig ist bzw. im Knast sitzt.) Gegen solche und andere braune Früchte wehrt sich satirisch die „Front deutscher Äpfel“. Die erkennungsdienstlichen Fachkräfte, die deren Demos gegen Rechts beäugen, fallen optisch immer auf sie rein, weil sie so braundeutsch aussehen. Doch spätestens ihre Aussagen beehren sie eines Besseren: „Was bringt der deutschen Jugend Kraft? Apfelsaft, Apfelsaft!!“ Was brachte einen Computermann, der früher nur ein einziges schwarzes T-Shirt besass und seine (wenigen) Haare während der Nachtschicht ab und an in einer Kloschüssel wusch, was brachte diesen ein paar Jährchen später megaberühmten Tüftler dazu, seine Firma so fruchtbar zu nennen, wie er es tat? Klar, ein Apfel. Genauer: der Apfel, den auch schon die „Beatles“ seinerzeit zur musikalischen Welteroberung als Label einsetzten. So. Wer war nun zuerst da? Der Apple oder der Apple? Damit die Sache nicht zu faul wurde, kamen die Gerichte zum Zug. Die Beatles und der Herr Jobs einigten sich. Besser so. Denn wie heisst es schon im „Kapital“ von Karl Marx: „Bei gleichen Äpfeln entscheidet Gewalt.“ Hätte das die frühe Eva bei ihrem Adam beherzigt ... und nicht gleich bei ihm angebissen ... wer weiss, ob der Apfel in der Politik so berühmt geworden wäre und damit auch heute zu dem Über- Thema von mostofapples. Genug der dürren Worte. Jetzt spüren Sie sicher stechenden Durst? Ein Klick. Und schon kommt der Lösch-Zug. C/S Juli 2008 { zurück } { seite drucken } |